Standortentscheidung
Siehe auch: „Standortwahl“ im Artikel „Bau des Flughafens Berlin Brandenburg“
Als Standort für den Flughafen wurden neben Schönefeld vor allem Sperenberg und Jüterbog-Ost favorisiert. Obwohl in einem Suchverfahren im Rahmen der Raumordnung 1993 Schönefeld von sieben untersuchten Standorten am schlechtesten bewertet wurde,[114] entschieden sich der Bund und die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg am 28. Mai 1996 für diesen Standort. Bereits kurz nach der Standortfestlegung wurden vier Bürgerinitiativen aus Berlin und dem Umland gegründet, die sich gegen die Pläne engagierten, den Flughafen am Berliner Stadtrand zum neuen Großflughafen auszubauen. Ab 2010 formierten sich weitere Bürgerinitiativen, die sich gegen den Flughafenbau richteten.[115] Diese sahen die Belastung durch Fluglärm und Schadstoffemissionen als nicht ausreichend berücksichtigt und werteten den Neubau des Flughafens deshalb als nicht geeignet. Mit Unterstützung der Bürgerinitiativen klagten mehrere Anwohner und vier betroffene Gemeinden, Großbeeren, Eichwalde, Schulzendorf und Blankenfelde-Mahlow, gegen den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Flughafens zum einzigen internationalen Verkehrsflughafen in der Region. Im März 2006 wurden die Musterklagen vom Bundesverwaltungsgericht zum überwiegenden Teil abgewiesen.[116] Dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft zufolge sind vor der Eröffnung des BER etwa 225.000 Berliner von Fluglärm betroffen, nach der Eröffnung rund 65.000.[117]
Namensgebung
Willy-Brandt-Tafel im Terminal 1, Verteilerebene
Der Arbeitstitel für den Flughafen war ursprünglich Berlin Brandenburg International (BBI). Ab 2007 gab es zwischen den Berliner Parteien eine Debatte über den endgültigen Namen. Michael Müller (SPD Berlin) schlug Willy Brandt als Namensgeber vor, die CDU favorisierte Marlene Dietrich oder Albert Einstein. In der FDP sprach man sich für eine Benennung nach Gustav Stresemann aus. Bündnis 90/Die Grünen schlugen Otto Lilienthal vor, der bereits Namenspatron des Flughafens Berlin-Tegel war. Aus der CDU Brandenburg kam der Vorschlag Flughafen der Deutschen Einheit.[118] Am 11. Dezember 2009 legte der Aufsichtsrat der Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH als neuen Hauptnamen Flughafen Berlin Brandenburg fest. Für die internationale Vermarktung wird Berlin Brandenburg Airport genutzt. Als Beinamen erhielt der Flughafen den Namen Willy Brandt. Der IATA-Code wurde auf BER festgelegt. Das Kürzel diente bereits als Metropolitan Area Code für die bestehenden Berliner Flughäfen. Die lange angestrebte Abkürzung BBI war bereits an den indischen Flughafen Bhubaneswar vergeben.[119][120][121]
Umsiedlungen
Für die Ortschaften Diepensee und Selchow sind Umsiedlungen durchgeführt worden, da die Dörfer teilweise auf dem geplanten Flughafengelände lagen. Alle 335 Einwohner mussten Diepensee verlassen, das Dorf wurde in einen eigens dafür neu errichteten Ortsteil von Königs Wusterhausen umgesiedelt. Von Selchow zogen 35 Einwohner nach Großziethen.[122] Die Umsiedlungen von Diepensee und der betroffenen Selchower Ortsteile wurden bis Dezember 2004 bzw. Juli 2005 vorgenommen.[123]
Dabei ermöglichte insbesondere die Umsiedlung der Ortslage Diepensee eine zweijährige Erforschung der 14 Hektar großen Fläche, wodurch das mittelalterliche Dypensey, ein Angerdorf des 13. und 14. Jahrhunderts, dessen Geschichte zuvor weitgehend unbekannt war, sehr gut erhalten zutage trat.
Bauarbeiten
In Bau befindliches Terminal, März 2010
Mit der Realisierung des Projekts wurde als Generalplaner die Planungsgemeinschaft Berlin-Brandenburg International (pg bbi) beauftragt, ein Gemeinschaftsunternehmen, bestehend aus dem Architektenbüro Gerkan, Marg und Partner,[124] der JSK und der IGK-IGR Ingenieurgesellschaft Kruck mbH.[125] Zu den größten Auftragsnehmern und bauausführenden Unternehmen zählen u. a. Siemens, Bosch, T-Systems, Rom, Caverion.[126]
Der erste Spatenstich zur zentralen Baustelleneinrichtung erfolgte am 5. September 2006.[6] Zuerst wurden Baustraßen und die Bau-Infrastruktur errichtet und die Rollbahnanschlüsse an die BER-Nordbahn hergestellt. 2007 begann der Bau des Eisenbahntunnels, des Tunnelbahnhofs und der neuen Südbahn sowie der Lückenschluss der Bundesautobahn 113. Der neue Abschnitt der A 113 wurde im Mai 2008 eröffnet.
Am 11. Juli 2008 begannen die Bauarbeiten zum Hauptterminal.[127] 2010 wurde die Feuerwache erstmals in Betrieb genommen.
Der Bau des Flughafens Berlin Brandenburg entwickelte sich seit 2012 zu einem der größten Skandale der deutschen Baugeschichte. Bei den Bauarbeiten wurden bis Ende 2012 Unfälle bekannt, bei denen vier Menschen ums Leben kamen, 46 schwer und 197 leicht verletzt wurden.[128][129]
Zubringerbauten
Bauarbeiten an der westlichen Tunneleinfahrt des künftigen Flughafen-Bahnhofs (Juli 2010)
Im Rahmen des Flughafenbaus entstanden rund 18,5 Kilometer Fern- und Regionalbahnstrecke. Die Verlängerung der S-Bahn vom bestehenden Bahnhof Berlin-Schönefeld zum neuen Flughafenbahnhof, mit zusätzlichem Haltepunkt in Waßmannsdorf, misst 8,6 Kilometer. Auf dem Flughafengelände werden beide Strecken in einem 3009 m (Fernbahn) bzw. 2425 m (S-Bahn) langen Tunnel in Ost-West-Richtung geführt.
Das Projekt wurde in die Planungsabschnitte West, Mitte und Ost aufgeteilt.[130] Die Ausführung des Tunnelrohbaus erfolgte durch eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE), die sich aus mittelständischen Berliner Bauunternehmungen zusammensetzte. Die Bauarbeiten am Empfangsgebäude begannen im Sommer 2007 und waren im Juli 2008 soweit fortgeschritten, dass der Bereich überbaut werden konnte.[130] Die Tunnelstation liegt in etwa 14,5 m Tiefe unter Gelände als unterstes Geschoss des neuen Terminals.
Im November 2007 wurden die Aufträge für die Rohbauarbeiten der westlichen Schienenanbindung sowie der Oberbauarbeiten und zu den Bahnsteigen des zukünftigen Flughafenbahnhofs vergeben. Die beiden Aufträge umfassen 2,4 Kilometer Trogbauwerke, drei Eisenbahn- und vier Straßenbrücken. Rund 330.000 m³ Erdmassen mussten bewegt und etwa 87.000 m³ Stahlbeton eingebaut werden. Insgesamt werden 33 Kilometer Gleise mit 23 Weichen verlegt.[131]
Bauarbeiten am unterirdischen Flughafen-Bahnhof, Oktober 2011
Der Bau war in neun Teilabschnitte untergliedert, die zeitlich versetzt zueinander ausgeführt wurden. Die Baugruben der Bauwerke entstanden dazu größtenteils im Schutz einer Grundwasserabsenkung, sodass ein konventioneller Aushub erfolgen konnte. In den Baugruben werden anschließend die Bauwerke als Stahlbetonkonstruktionen (Weiße Wanne) in Ortbetonbauweise errichtet. Anfang Juli 2008 war der erste – 185 Meter lange – Abschnitt des Bahnhofs im Rohbau so weit fertiggestellt, dass darauf das Terminalgebäude errichtet werden konnte.[132] Für die Ostanbindung erfolgte der Planfeststellungsbeschluss erst im Frühjahr 2010.
Die Schienenanbindung samt Flughafenbahnhof ist seit dem 7. Juni 2011 elektrisch befahrbar[133] und seit dem 30. Oktober 2011 betriebsfähig. Die S-Bahn Berlin führte bis Juli 2014 Streckenkenntnis-Ausbildungsfahrten durch und stellte diese wieder ein, bis ein Eröffnungstermin absehbar sein wird.[134] Die „Antischimmelpilz“-Entlüftungsfahrten werden weiter durchgeführt.[135]
Insgesamt werden rund 636 Millionen Euro investiert. Davon trägt der Bund 576 Millionen Euro, die Bundesländer Berlin und Brandenburg jeweils 30 Millionen Euro.[130] Allein zwischen 2007 und 2010 wurden 405 Millionen Euro investiert.[82] Die Kosten für den Rohbau der Schienenanbindung (Tunnel und Bahnhof) betragen laut Bahnangaben 285 Millionen Euro, nach Medienberichten dagegen sollen sie nicht über 160 Millionen Euro liegen.[136]
Inbetriebnahme
Um einen problemfreien, nahtlosen Standortwechsel von Schönefeld und Tegel zum BER zu gewährleisten, entschied man sich, den Flughafen mit all seinen Prozessen und Abläufen bereits vor der Eröffnung intensiv zu testen. In diesem sechsmonatigen Probebetrieb (November 2011 bis Mai 2012) wurden Check-in, Gepäckaufgabe und -sortierung, Durchlauf von Sicherheits- und Passkontrolle sowie Boarding, bis hin zur Gepäckabholung und Transfer mit rund 500 (Negativ-)Szenarien durchgespielt. Dafür standen 15.000 Testkoffer bereit. In etwa 100.000 Check-in-Vorgängen wurden damit bereits vor der Eröffnung rund 300.000 Gepäckstücke abgefertigt. Des Weiteren gehörten zur Testphase auch Nachtprobebetriebe, Notfallübungen oder Massenprobebetriebe sowie gesonderte Probebetriebstage für und mit Menschen mit Behinderungen.[137]
Am 24. November 2011 begann der Basisprobebetrieb, zeitgleich mit der technischen Abnahme durch den TÜV (Sicherheits- und Notfallsysteme der Energieversorgung, Feuerlöschsysteme, Entrauchungs- und Brandschutzanlagen, Aufzüge usw. – insbesondere das Zusammenwirken der Systeme).[138] Im Anschluss daran wurden zwei Monate lang interne Tests durch die Mitarbeiter des Flughafens, der Fluggesellschaften, der Behörden und der Bodenverkehrsdienste durchgeführt.[139] Im Zeitraum vom 26. Januar bis 16. Mai 2012 hatten danach im Rahmen des Integrationsprobebetriebs alle interessierten Bürger die Möglichkeit auf freiwilliger Basis, nach erfolgreicher Onlinebewerbung, den Flughafen zu testen. Benötigt wurden dafür rund 10.000 Statisten, verteilt auf mehrere wöchentliche Termine (insgesamt 47 Testtage mit durchschnittlich 200–250 Komparsen pro Durchgang), die die Fluggastabfertigungsprozesse im Terminal in verschiedenen Belastungsstufen (Anzahl der Statisten) simulierten. Der Probebetrieb wurde am 8. Mai 2012 aufgrund der Verschiebung des Eröffnungstermins abgebrochen und wurde im Zeitraum April bis Oktober 2020 fortgesetzt. Dafür waren erneut 20.000 Komparsen an insgesamt 30 Terminen vorgesehen.[140]
Ende August 2012 wurde als erstes Gebäude die „Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende“ eröffnet.[141] Am 3. Juli 2013 wurde als erster Schritt zur Teileröffnung des Flughafens das neue Frachtzentrum eröffnet.[142] Die erste Abfertigung eines Frachtflugzeuges erfolgte am 1. August 2013.[143]
Im April 2020 erklärte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup im Sonderausschuss des Brandenburger Landtags, dass alle erforderlichen Dokumente der Bauaufsichtsbehörde, darunter auch bisher offene Prüfbescheinigungen des TÜV, übergeben worden seien.[144] Letzterer hatte bis dahin noch Kabel für die Sicherheitsstromversorgung und die Sicherheitsbeleuchtung zu prüfen.[144] Zu diesem Zeitpunkt startete auch der ORAT-Probebetrieb, allerdings bedingt durch die Corona-Pandemie mit deutlich weniger Komparsen, als ursprünglich geplant. Mit Ablauf des letzten Probebetriebstags mit Komparsen am 15. Oktober 2020 wurden damit insgesamt 28 Testtage mit 9000 Freiwilligen absolviert.
Mit Bescheid vom 1. Oktober 2020 gestattete die Gemeinsame Obere Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg der Flughafengesellschaft die rechtliche Inbetriebnahme des BER zum 4. November 2020.[1]
Am 25. Oktober 2020 wurde bereits das IATA-Kürzel des Flughafens Schönefeld von SXF in BER geändert und dessen bestehenden Abfertigungsanlagen in „BER Terminal 5“ umbenannt. Ebenfalls am 25. Oktober wurde der Flughafenbahnhof eröffnet, wobei der Liniendienst mit der Linie S9 erst am Folgetag aufgenommen wurde. Am 29. Oktober folgte die Linie S45 und ab dem 1. November auch der Regional- und Fernverkehr.[145]
Anders als bei der ursprünglichen geplanten Inbetriebnahme gab es keinen Übernacht-Umzug. Stattdessen ermöglichte die geringere Auslastung des Flughafens Tegel durch die COVID-19-Pandemie (etwa 30 % im Vergleich zum Vorjahr) einen sukzessiven Umzug eines Großteils der Technik und des Materials bereits während des Probebetriebs. Im Zeitraum vom 31. Oktober bis zum 8. November fand der endgültige Umzug in drei Etappen statt, bei dem u. a. die Vertretungen aller 59 Fluggesellschaften sowie sämtliche Bodenabfertigungsdienste und deren Fahrzeuge von Tegel nach Schönefeld verlagert werden.[146]
Der Terminal 1 des BER wurde am 31. Oktober eröffnet. Um kurz nach 14 Uhr wurde dort mit der Landung zweier A320-200neo von Easyjet (Flug 3110 aus Tegel) und Lufthansa (Flug 2020 aus München) die Passagierabfertigung aufgenommen. Ursprünglich sollte Easyjet für eine parallele Landung mit Ausnahmegenehmigung auf der noch nicht eröffneten Südbahn aufsetzen, landete jedoch wegen zu niedriger Wolkenuntergrenze vor der Lufthansa ebenfalls auf der Nordbahn. Der erste kommerzielle Flug am neuen Terminal war Easyjet-Europe-Flug 5924 aus Puerto del Rosario um 20 Uhr. Am folgenden Morgen, dem 1. November 2020, startete der bei der Eröffnung am Vortag als erstes gelandete Airbus von Easyjet um 6:45 Uhr als erster kommerzieller Flug (Easyjet-Flug EJU 8210 nach Gatwick) vom Terminal 1.[147]
Mit der Landung des Qatar-Airways-Fluges QR81 aus Doha wurde am 4. November 2020 um kurz vor 10 Uhr der Betrieb auf der südlichen Start- und Landebahn des BER aufgenommen. Damit war der Ausbau des Flughafens Schönefeld zum BER rechtlich abgeschlossen und der Flughafenname änderte sich entsprechend.[1] Die ersten Starts von der Südbahn BR07 Richtung Osten erfolgten bei erstem Ostwind am 7. November 2020 über die Hoffmann-Kurve.
Erweiterungen
Karte des Flughafens Berlin Brandenburg zum Eröffnungszeitpunkt inkl. vorläufigem Erweiterungspaket und zukünftiger Ausbauten laut Planfeststellungsbeschluss sowie Machbarkeitsstudie zur Verlängerung der U-Bahn-Linie U7 (Stand: 2020)
Folgende Teile dieses Abschnitts scheinen seit einiger Zeit nicht mehr aktuell zu sein: Die Kapazität kann heute weiter ausgebaut werden, als hier angegeben (45 Millionen Passagiere).
Bitte hilf mit, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen.
Die Flughafenkapazität soll in den 2030er Jahren auf 58 Millionen Fluggäste im Jahr erweitert werden.[4] Die bereits mitkonzipierten Ausbaumodule werden bei Bedarf in Form von vorgelagerten Satelliten parallel zum Hauptterminal angeordnet. An einigen Positionen soll dann ebenfalls die A380-Abfertigung möglich sein.[20]
Zusätzlich zu den Kapazitäten des planfestgestellten Flughafens kann laut dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 16. März 2006 auch der vorhandene Bestand des heutigen Flughafens Berlin-Schönefeld genutzt werden.[148] Damit hätte der Flughafen bereits mit seiner Inbetriebnahme erhebliche Kapazitätsreserven. In diesem Bereich ist jedoch der militärische Bereich mit Regierungsterminal geplant, für den bis zu dessen Fertigstellung übergangsweise das alte Terminal A genutzt werden soll.
Es besteht die theoretische Möglichkeit zum Bau einer dritten Startbahn südlich der jetzigen Anlagen. Feldmessungen dafür liegen bereits vor.[149] Politiker haben sich – unter Voraussetzung steigender Auslastung – für eine mittelfristige Planung des Baus ausgesprochen.[150] Die beiden vorhandenen Startbahnen sollen allerdings für die ausgewiesene Kapazität von bis zu 45 Millionen Fluggästen ausreichen.[151]
Am 25. September 2015 stellt die Flughafengesellschaft einen vorläufigen Ausbauplan vor, der die Kapazitäten bereits zum Eröffnungszeitpunkt erweitern soll. Vorgesehen sind der Ausbau des Terminals in Schönefeld, der Bau eines eigenen Terminals für Low-Cost-Fluggesellschaften östlich des Nordpiers, und der Bau eines provisorischen Regierungsterminals auf dem Vorfeld 1. Darüber hinaus werden die Vorfelder A und E erweitert, um zusätzliche Parkpositionen für Flugzeuge bereitzustellen. Zu dem bis 2023 laufenden Ausbaupaket gehören auch der Bau zusätzlicher Rollwege und Betriebsgebäude. Das Paket hat ein Investitionsvolumen von 65 Millionen Euro und soll die Kapazität mittelfristig auf 40 Millionen Passagiere pro Jahr sichern.[152]
Diese Kapazitätsplanung beinhaltet allerdings, dass der alte Terminal des Flughafens Schönefeld weiterhin in Betrieb bleibt. Dieser wurde zum Terminal 5 des Flughafens BER. Die bisher genutzte Kapazität von 12,7 Millionen Passagiere (2018) wird allerdings auf etwa acht Millionen Passagiere sinken, wenn ein Teil des Geländes in den 2020er Jahren vom Regierungsflughafen übernommen wird.[153] Als Ersatz wird am Standort des neuen Flughafens BER ein weiterer Erweiterungsbau geplant. Dieser wird eine Kapazität von 12 bis 18 Millionen Passagieren haben.[154] Das Terminal 3 wird gegenüber von Terminal 1 errichtet und soll zum Winterbetrieb 2025/2026 eröffnet werden.[155]
Bauskandal
→ Hauptartikel: Bau des Flughafens Berlin Brandenburg
In der Folge der Absage der Eröffnung des Flughafens im Juni 2012 traten schnell mehr und mehr Baudefizite und -mängel sowie Managementversagen im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben in Erscheinung, die sich später zu einem der größten Skandale der deutschen Baugeschichte entwickeln sollten. Fortwährend neu veröffentlichte Eröffnungstermine und deren Absagen folgten die gesamten 2010er Jahre hindurch in stetem Wechsel aufeinander, während sich die Baukosten vervielfachten und der Flughafen in Deutschland allgemein zum Synonym für staatliches Missmanagement und aus dem Ruder gelaufene staatliche Großprojekte wurde.